Bundesratswahlen 2018: SR Eder ist gegen reines Frauenticket

04.10.2018

Die Freisinnigen müssten diesmal unbedingt eine Frau in den Bundesrat bringen, sagt SR Joachim Eder. Gerade deshalb müsse die Partei auf ein gemischtes Ticket setzen, fordert Eder in einem Tagesanzeiger-Interview von heute.

 

Redaktor Markus Häfliger schreibt in der heutigen Tagesanzeiger-Ausgabe auf der Titelseite: Wie bringt die FDP endlich wieder eine Frau in den Bundesrat? Um diese Frage entbrennt im Freisinn eine Auseinandersetzung. Doris Fiala, die Präsidentin der FDP-Frauen, fordert eine weibliche Doppelkandidatur. Sie argumentiert, nur auf diese Weise gebe es am 5. Dezember eine Garantie für die Wahl einer Frau. Doch jetzt sagt FDP-Ständerat Joachim Eder, das sei eine «Risikostrategie». Für den Zuger Eder hat die Wahl einer Frau als Nachfolgerin von Johann Schneider-Ammann «absolute Priorität». Und Ständerätin Karin Keller-Sutter sei «die bestqualifizierte Kandidatin», welche die FDP zu bieten habe. Darum hält er es für «gefährlich», neben Keller-Sutter eine zweite Frau zu nominieren. Mit einem reinen Frauenticket würde die FDP die anderen Parteien geradezu dazu einladen, die andere Frau zu wählen, warnt Eder. Eder plädiert deshalb für ein Doppelticket mit Keller-Sutter und einem Mann. So wären die Chancen für Keller-Sutter am höchsten. Das Parlament könne es sich nicht erlauben, erneut den Mann zu wählen, wie das seit 1998 viermal passiert ist, glaubt Eder. Eine erneute Nichtwahl von Keller-Sutter «wäre praktisch unmöglich zu begründen».

 

Lesen Sie hier das ganze Tagesanzeiger-Interview mit SR Joachim Eder.

 

In eigener Sache: Der Tagesanzeiger schreibt unter dem Titel Doyen der Freisinnigen:

Joachim Eder ist ein Elder Statesman im Parlament. Seit 2011 sitzt der 67-jährige Zuger im Ständerat. 2001 überlebte er das Attentat auf den Zuger Kantonsrat und rückte anschliessend für einen der getöteten Regierungsräte in die Kantonsregierung nach, der er bis 2012 angehörte. Per Ende 2019 tritt er aus der Politik zurück. (hä)

Betreffend letztem Satz erschien ein Tag später folgendes Korrigendum:

Beim Interview mit dem Zuger FDP-Ständerat Joachim Eder in der Ausgabe vom 4. Oktober stand fälschlicherweise, Eder trete auf Ende 2019 aus der Politik zurück. Richtig ist, dass Eder seinen diesbezüglichen Entscheid noch nicht gefällt hat und erst Anfang nächsten Jahres kommunizieren will. 

 

 

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Ein Zitat, das mir Eindruck macht:

 

 

*Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter: Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.

 

Albert Schweitzer

(Frankreich, 14.1.1875 - 4.9.1965)

Theologe, Philosoph, Missions-Arzt, ging 1913 nach Lambaréné/Westafrika und erbaute eine Lepra-Station, Friedens-Nobelpreis/1952.