Christof und Eliane - ein behindertes Paar geht seinen Weg

17.05.2009

Der neue Dokumentarfilm von Aldo Gugolz gibt anrührende und erstaunliche Einblicke in den Alltag eines behinderten Liebespaares. Die Première von heute Sonntagmorgen im Zuger Gotthardhof war restlos ausverkauft und beeindruckte alle.

„Ich bin verliebt“ kontert Eliane der Mutter beim Theaterprojekt mit behinderten Menschen. Dass sie diese Stelle mit Bravour meistert verdankt sie einem ganz realen Hintergrund: sie ist tatsächlich bis über beide Ohren verliebt – in Christof, einen Arbeitskollegen in der Zugerischen Werkstätte für Behinderte. Seit vier Jahren sind Christof Keiser und Eliane Strickler ein ‚echtes’ Paar und scheuen sich nicht, dies auch offen zu zeigen.

 

 

Eliane lebt noch bei ihren Eltern, Christof in einer Wohngemeinschaft mit zwei anderen Behinderten. Der in Berlin lebende Luzerner Filmemacher Aldo Gugolz begleitet die zwei Liebenden in ihrem privaten und beruflichen Lebensalltag und auf ihrer ersten gemeinsamen Urlaubsreise nach Italien. Zurück zu Hause möchte Eliane ihren Freund mehr um sich haben und am liebsten mit ihm eine gemeinsame Wohnung beziehen. Schließlich sind beide über dreissig Jahre alt und nur teilweise auf fremde Hilfe angewiesen. Irene, die Mutter von Eliane, steht dem geplanten Schritt ihrer Tochter in die Selbständigkeit wohlgesonnen gegenüber. Sie sieht eher praktische Probleme: eine behindertengerechte Wohnung zu finden ist schwierig. Die Mutter von Christof sieht das anders: Sie hat Angst, dass die beiden nicht selbständig genug seien. Eliane muss sich vorerst mit einer Gästeluftmatratze in der WG von Christof zufrieden geben. Christof braucht wohl noch mehr Zeit, um auf eigenen Füssen zu stehen. Wird Elianes Geduld sich am Ende auszahlen?

 

Der Film öffnet den Blick in eine Welt, die uns meist sehr fremd ist, obwohl diese Biografien ganz in unserer Nähe stattfinden. Wie leben zwei behinderte Menschen, die sich lieben? Mit welchen Problemen und Vorurteilen werden sie konfrontiert? Inwiefern unterscheiden sich ihre Probleme von denen anderer Liebespaare? Dies sind einige der Fragen, denen der Regisseur in seiner Langzeitbeobachtung nachgegangen ist. In seinem Film zeigt er nun ebenso ergreifende wie erstaunliche Einblicke in das Leben des behinderten Liebespaares.

 

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