Fortschritte in der Tabakprävention: Folgestrategie beschlossen

15.04.2011

Der Kanton Zug blickt auf sechs erfolgreiche Jahre in der Tabakprävention zurück. Auf Grund der positiven Erfahrungen setzte Gesundheitsdirektor Joachim Eder heute an den Gesundheitstagen eine Folgestrategie in Kraft: Bis Ende 2017 sollen zusätzliche Massnahmen umgesetzt werden.

Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug hat im Jahr 2005 erstmalig in der Schweiz eine umfassende, mehrjährige Ta-bakpräventionsstrategie mit Zielen und Massnahmen vorge-stellt. Seither hat sich viel ge-tan. Der Anteil der rauchen-den Erwachsenen ging deutlich zurück.

 

"Der Anteil der rauchenden Jugendlichen hingegen blieb im Kanton Zug eher stabil oder hat sogar zugenommen. Dieser Befund entspricht dem gesamt-schweizerischen Trend, wobei der Anteil rauchender Jugendlicher im Kanton Zug immer noch unter dem nationalen Durchschnitt liegt", erläutert Béat Windlin, wissenschaftlicher Mitarbeiter der aktuellen Studie zum Gesundheitsverhalten 11- bis 15-jähriger Schülerinnen und Schülern von Sucht Info Schweiz in Lausanne. In öffentlich zugänglichen Räumen wurde der Passivrauchschutz verstärkt. Ausserdem wurde der Verkauf von Tabakwaren an Minderjährige sowie die Plakatwerbung für Tabakwaren, die man von öffentlichem Grund einsehen kann, untersagt.

 

Breite Akzeptanz der bisherigen Massnahmen

Die getroffenen Massnahmen finden in der Bevölkerung eine breite Akzeptanz. Die Rauchverbote in öffentlichen Räumen werden weitestgehend eingehalten. Auch zeigen sich die meisten gastgewerblichen Betriebe zufrieden mit den neuen Regelungen. Die letzten Resultate der Testkäufe ergaben, dass die gesetzlichen Jugendschutzbestimmungen konsequent eingehalten werden. "Hier zeigt sich, dass unsere vielseitigen Angebote für das Gewerbe und die Gastronomie sowie unsere entsprechenden Schulungen Wirkung zeigen", freut sich Isabelle Egger, verantwortliche Projektleiterin im Gesundheitsamt des Kantons Zug.

 

Handlungsbedarf dennoch unbestritten

Der Tabakkonsum stellt noch immer die Hauptursache für vermeidbare frühzeitige Todesfälle dar. In der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen rauchen im Kanton Zug überdurchschnittlich viele (25%). Ein grosser Teil aller Rauchenden möchte mit dem Rauchen aufhören (63% der Raucher und 70% der Raucherinnen). "Aus diesen Gründen sind weitere Massnahmen der Tabakprävention notwendig", erläutert Matthias Meyer, Leiter des Gesundheitsamtes des Kantons Zug. "Nachdem wichtige strukturelle Rahmenbedingungen im Gesundheitsgesetz verankert wurden, geht es nun primär darum, Jugendliche über die Schädlichkeit des Rauchens aufzuklären und Rauchende, die aufhören wollen, bei ihrem Rauchstopp zu unterstützen," führt er weiter aus.

 

Künftige Stossrichtungen

Auf dem Hintergrund der gesammelten Erfahrungen setzt die neue Zuger Tabakpräventionsstrategie 2011-2017 vier Schwerpunkte. Die Gesundheits-direktion will

  • die Bevölkerung weiterhin über die Schädlichkeit und die Probleme des Tabakkonsums informieren
  • insbesondere Jugendliche unterstützen, nicht mit dem Rauchen anzufangen (Projekte und Dienstleistungen in Schulen, Lehrbetrieben und Sportvereinen)
  • Rauchenden spezifische Rauchstoppmöglichkeiten anbieten
  • sowie Ungeborene und Kinder vor Passivrauch im privaten Bereich schützen.

Wichtiger Erfolgsfaktor Zusammenarbeit

"Trotz der erzielten Fortschritte ist Tabakprävention weiterhin sehr wichtig", zeigt sich Regierungsrat Joachim Eder überzeugt. Er hat deshalb die Folgestrategie auf die Zuger Gesundheitstage hin in Kraft gesetzt. "Es freut mich ausserordentlich, dass wir in diesem Bereich mit sehr vielen Zuger Organisationen und Institutionen wirkungsvoll zusammenarbeiten können. So haben bei der Entwicklung der neuen Tabakpräventionsstrategie über zwanzig Akteure aus dem Kanton Zug mitgewirkt, die sich auch bei der Umsetzung engagieren werden. Für deren Engagement zum Wohle der Zuger Bevölkerung danke ich ganz herzlich!"

 

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