Die Jugend übt sich in der Meinungsbildung

01.02.2017

Voller Engagement und selbstsicher debattierten heute 48 Jugendliche an der Kanti Zug um die acht Plätze für den Schweizer Final von Jugend debattiert in Bern. Es waren beeindruckende und starke Leistungen, fasste Jurymitglied Joachim Eder zusammen.

 

Unter dem Titel "Die Kunst der Überzeugungskraft" schrieb Vanessa Varisco in der Neuen Zuger Zeitung vom 3.2.2017 folgendes:

 

Zwei Schüler auf der Pro-Seite und zwei auf der Kontra-Seite stehen sich gegenüber und debattieren angeregt über die Frage «Sollen Schüler und Schülerinnen nach Geschlechtern getrennt werden?» Die Argumentationspalette ist reich; von der Frage, ob dies die Gleichberechtigung verletzen würde, bis hin zur These, dass so die Fähigkeiten in Naturwissenschaften gefördert werden können, wird alles ausdebattiert.

«Am meisten Spass macht es, andere Meinungen zu einem Thema zu hören und schnell darauf reagieren zu müssen. Das gibt einem den Adrenalinkick», erklärt Alexandra Sidler, Teilnehmerin von der Kantonsschule Zug. Zeitweise ist es ein regelrechter Schlagabtausch von Argumenten, bei welchem die Schülerinnen und Schüler sich aber dennoch stets zuhören und die Argumente der Gegenseite aufnehmen und zu widerlegen versuchen. «Herausfordernd ist es immer dann, wenn ein Argument von der Gegenseite kommt, mit welchem ich nicht gerechnet habe», meint Jil Merckling, Teilnehmerin von der Kantonsschule Zug. Bewertet werden Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Nach einer kurzen Beratungszeit der Jury ist anschliessend klar, wer eine Runde weiterziehen darf.

 

Joachim Eder an der Arbeit als Jurymitglied bei der Zentralschweizer Ausscheidung von Jugend debattiert, festgehalten von der Bündner Cartoonistin Marina Lutz (1.2.2017 in der Aula der Zuger Kantonsschule).

 

Je vier Finalistinnen und Finalisten

Nicht nur über eine mögliche Geschlechtertrennung in der Schule wird debattiert, in anderen Räumen der Kantonsschule Zug sprechen die Schüler an ihren hohen Stehtischen über verschiedene weitere Themen. Beispielsweise über die Frage, ob künftig in der Schweiz sämtliche religiösen Symbole im öffentlichen Raum verboten oder ob Haschisch und Marihuana dem Alkohol gesetzlich gleichgestellt werden. «Alle Teilnehmer haben heute Nachmittag eine beeindruckende und starke Leistung erbracht», findet Ständerat Joachim Eder, der am Abend in der Finaljury der Kategorie 2, Jahrgänge von 1997 bis 2000, sitzt. In den Finalrunden der Kategorie 1 (Jahrgänge 2001 bis 2004) und der Kategorie 2 stehen jeweils vier Schülerinnen und Schüler: Jil Merckling, Sophia Schenker, Philippe Arbenz und Laura Platz in der Kategorie 1; Benjamin Gantner, Samuel Zbinden, Mara Labud und Timo Hausheer in Kategorie 2. Sie alle sind bereits qualifiziert für den Schweizer Final. Hier werden schliesslich noch einmal alle Register gezogen, lebendig und intensiv debattieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, werfen ständig neue Argumente auf, verwerfen diese oder spinnen sie weiter, gestikulieren wild, vergessen aber nie, aufeinander einzugehen. Sodass am Ende ein äusserst knapper Entscheid gefällt werden muss. Gewonnen haben Philippe Arbenz und Timo Hausheer den Nachmittag voller spannender Debatten.  

 

 

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