'Bodeschtändigs Mitenand' als Botschaft der Jugend

28.03.2009

Fast 300 Jugendliche aus 17 Kantonen von A (Appenzell) bis Z (Zug) haben beim 11. Schweizerischen Jungmusikantentreffen in Zug die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer begeistert. Als OK-Ehrenpräsident hob ich im Festakt die damit verbundene wichtige Botschaft der Jugend hervor.

Wörtlich führte ich in meiner Ansprache u.a. aus: "Volksmusik ist ein Bekenntnis zu traditionellen Werten, aber auch – wenn Sie heute im Casino richtig zugehört haben – ein Bekenntnis zu Kreativität und Innovation. Eine solche volks- und heimatverbundene Grundhaltung, die auch offen ist für Neues, scheint mir gerade heute sehr wichtig. Wir leben nämlich in einer Zeit, in der viele Werte zugrunde gehen, wir leben in einer Gesellschaft, die von Hektik, Stress und Gewalt geprägt ist. Anlässe wie heute sind eine Antwort darauf, eine Art Gegenreaktion und Manifestation: Dass sie von Jugendlichen aus kommt, ist speziell erfreulich. Die Ländlerkapelle Evelin und Franziska aus Ennetbürgen hat heute das Stück 's'Härz am rechte Fläck' gespielt. Ich bin überzeugt, dass alle Jugendlichen, die wir heute hörten, 's'Härz am rechte Fläck' haben. ‚Bodeschtändigs Mitenand’ ist das Signal, ist die Botschaft, die ich meine. 

 

Die grosse Bedeutung der Eltern und der Musikschulen 

Etwas möchte ich hier und heute ebenfalls noch erwähnen: Dass so viele Jugendliche in ihrer Freizeit musizieren, ist das Verdienst von Eltern, die ihnen die Möglichkeit geben, ist das Verdienst von vielen Erwachsenen, welche die Talente – und wenn ich an mich selber denke, längstens nicht nur diese – gewissenhaft ausbilden und fördern, ist das Verdienst schliesslich der Bevölkerung, welche die Musikschulen finanziell ermöglichen. Sie alle haben heute auch einen Dank verdient. So wird nämlich der Grundstein, das wichtige Fundament gelegt: Bei uns im Kanton Zug führen beispielsweise alle 11 Gemeinden eine Musikschule, was zeigt, dass die Musik einen grossen Stellenwert hat. Gemäss Statistik musizierten im Dezember 2008 7'880 Jugendliche bis 20 Jahre und 1894 Musikschüler in Ensembles. Die beliebtesten fünf Instrumentalfächer sind dabei (in dieser Reihenfolge) Klavier, Gitarre, Violine, Keyboard und Saxophon. In Oberägeri kommt das Schwyzerörgeli, welches an der heutigen Veranstaltung mit Abstand an der Spitze steht, auf den zweiten Platz.

 

Kulturelle Botschafter und sympathische Werbeträger bleiben

Liebe Volksmusik-Festfamilie, vor allem aber liebe Jungmusikantinnen und Jungmusikanten. Wir brauchen euch und eure Leidenschaft auch in Zukunft! Hält die schöne Tradition der Volksmusik hoch! Bleibt auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kulturelle Botschafter und sympa-thische Werbeträger, Botschafter und Werbeträger eines Brauchtums und einer Bewegung, welche Tradition und Heimatverbundenheit, aber auch Neues zum Ausdruck bringen. Eure Musik, eure Ausstrahlung, euer 'Härz am rechte Fläck' wird im Alltag und in unserer Gesellschaft Auswirkungen haben, davon bin ich überzeugt. Pflegt das bodenständige Miteinander – es sind zwei kleine Worte, die Grosses bedeuten, Grosses bewirken. 

                                                             

"Musik ist die beste Art der Kommunikation", sagte der italienische Popsänger und Liedermacher Angelo Branduardi und vor ihm meinte schon Napoleon Bonaparte: "Die Musik hat von allen Künsten den tiefsten Einfluss auf das Gemüt."

 

Das merken, das spüren wir auch heute. Wenn ich herumschaue, sehe ich überall nur strahlende, fröhliche Gesichter. Das ist ein ansteckender Virus, aber – und das können Sie mir als Gesundheitsdirektor glauben – einer, der nicht schädlich ist, sondern positiv wirkt.  

 

Mehr Informationen über das 11. Schweizer Jungmusikantentreffen finden Sie hier.

 

Fotos Christof Borner-Keller: Das Schwyzerörgeli war Trumpf (oben)! - Vater Paul und Sohn Silvan Merz  aus Unterägeri (unten)

  

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