Landammann – ein einmaliges und wunderbares Ehrenamt
Am Ende meiner zweijährigen Zeit als Zuger Landammann (siehe mein Abschlussinterview vom 27.12.2008 in der Neuen Zuger Zeitung) kommt zwar schon ein wenig Wehmut auf, aber auch ein zufriedenes Gefühl, während zwei Jahren dieses schöne Ehrenamt nach bestem Wissen und Gewissen ausgeübt zu haben. Ich danke allen, die mich in diesen zwei Jahren begleitet und unterstützt haben, ganz herzlich. Ein Wunsch bleibt am Schluss. Das neu gegründete Kinder-Jodelchörli Zugerland singt bei jedem Auftritt etwas, das wir uns zu Herzen nehmen sollten:
Alles, was bruchsch, uf de Wält, das isch Liebi. Alles, was bruchsch uf de Wält, häsch du selber; dues verschenke und freui di dra!
Begleite uns doch diese Botschaft der jüngsten Generation auf unserem Lebensweg!
Auf vier Seiten habe ich meine Eindrücke zusammengefasst, und zwar mit folgenden Stichworten:
Intensive, unglaublich schöne und menschlich bereichernde Zeit
Viele wertvolle Kontakte und nachhaltige Begegnungen
Generationsübergreifenden Mehrwert schaffen
Spital: Wechselbad der Gefühle
Eine Auswahl der bleibendsten Eindrücke
Freude als vitalstes Lebenselement
Dank und beste Wünsche für das neue Jahr
Höhepunkte meiner Zeit als Landammann
Die Aufgabe, die man mit der Wahl durch das Parlament für zwei Jahre erhält, ist äusserst spannend, herausfordernd und interessant. Als Landammann (in einigen Kantonen nennt man diese Funktion Regierungspräsident) führt man neben der eigenen Direktion den Regierungsrat und nimmt in dieser Beziehung auch sehr viele repräsentative Verpflichtungen wahr. Im Kanton Zug sind dem Landammann in dieser Zeit zusätzlich die Staatskanzlei und das Staatsarchiv unterstellt. Zudem ist man oft auch 'Anlaufstelle' für die Bevölkerung. Ob Wohltätigkeitsgala, Skipiste oder Festzelt: Überall gibt es natürlich nachhaltige Begegnungen: Ein Blick in die Foto-Galerie gibt einen Einblick und bestätigt, dass ich diese Kontakte sehr schätze.
Spitaleinweihung: Grosse Freude und tiefe Dankbarkeit
Nach jahrzehntelanger Spitalplanung und einer denkwürdigen Abstimmung (30. November 2003) war es am 22. August 2008 soweit: Das neue Zuger Kantonsspital konnte in Baar offiziell eingeweiht werden. Dieser einmalige Anlass war der absolute Höhepunkt in meiner Zeit als Landammann, natürlich auch wegen meiner Eigenschaft als zuständiger Gesundheitsdirektor.
Zu Besuch an allen Gemeindeversammlungen im Kanton
Eine Sache war mir in meinem Amt als Landammann von allem Anfang an sehr wichtig: Ich habe mir zum Ziel gesetzt, mit der neuen Regierung vermehrt wieder das Persönliche in den Mittelpunkt zu stellen. Gespräche am Tisch, sei dieser nun rund oder eckig, sind oft wichtiger und vor allem erfolgreicher als endloses Briefeschreiben hin und her. Ein klares Ziel des Regierungsrates ist es zudem, zur Bevölkerung, im Speziellen auch zu den elf Einwohnergemeinden unseres Kantons, einen besonders guten Kontakt zu pflegen. Deshalb geht die Regierung alle zwei Monate in corpore in eine Gemeinde und bespricht dort mit dem Gemeinderat individuelle Anliegen. Ich selber will mir ebenfalls Zeit für den Kontakt mit der Zuger Bevölkerung nehmen und gehe nicht nur an diverse Veranstaltungen, sondern auch an alle Gemeindeversammlungen.
Im Jahre 2007 besuchte ich die Gemeindeversammlungen in Risch, Oberägeri, Baar, Cham, Menzingen, Hünenberg, Walchwil und Steinhausen, 2008 kamen noch jene von Neuheim und meiner Wohngemeinde Unterägeri dazu. Dabei gab es immer auch wertvolle Kontakte, wie hier mit Steinhausens Gemeindepräsidentin Barbara Hofstetter und Josef Grüter. Selbstverständlich besuchte ich auch den Grossen Gemeinderat der Stadt Zug (am 9. September 2008).
Viele einmalige Jubiläumsveranstaltungen
Ich durfte ebenfalls an vielen ganz unterschiedlichen und einmaligen Jubiläen dabei sein. Gerne erwähne ich jene, an denen ich auch eine offizielle Ansprache gehalten habe, und zwar der Reihe des Jubiläumsalters nach:
1150 Jahre Cham; 600 Jahre Schneiderzunft Zug, 500 Jah-re Schützengesellschaft Stadt Zug; 150 Jahre Zuger Kan-tonsspital; 100 Jahre Morgartendenkmal; 75 Jahre Sama-riterverein Cham; 60 Jahre Tierschutzverein Zug; 40 Jahre EV Zug; 40 Jahre Chlösterli Unterägeri; 25 Jahre Panathlonclub Zugerland; 20 Jahre Aids-Hilfe Zug; 10 Jahre Spitex Walchwil und 10 Jahre AndreasKlinik Cham.
Das eindrücklichste Jubiläum fand in Cham statt: 1150 Jahre Cham - Gemeindepräsident Bruno Werder schenkt mir eine Original-Milchkanne (in der Mitte Nestlé-CEO Paul Bulcke). Foto Alexandra Wey
Zug als Gastkanton beim Zürcher Sächsilüüte (13.-16. April 2007)
Im Namen der Zuger Regierung, des Zuger Parlamentes und der Zuger Bevölkerung heisse ich Sie hier auf dem Lindenhof alle ganz herzlich willkommen. Wir Zugerinnen und Zuger freuen uns sehr, dass sich unser Kanton anlässlich des Sächsilüüte 2007 hier in Zürich präsentieren darf.
Als Symbol für unser Motto wählten wir zum einen den Zürcher Böögg, zum anderen den Zuger Bannerherr und Kriegsheld Peter Kolin, der sein absolutes Engagement für den Kanton Zug in der Schlacht von Arbedo 1422 mit dem Leben bezahlte und dafür das Zuger Banner rettete. Soweit geht unser Einsatz an diesem verlängerten Wochenende nicht, aber wir werden mit vollem Elan einen Auftritt als Gastkanton bieten, der vielen in Erinnerung bleiben wird.
In erster Linie hoffen wir während der kommenden vier Tage natürlich auf viele spannende und erlebnisreiche Begegnungen mit Zürcherinnen und Zürchern. Der Kanton Zug hat hier auf dem Lindenhof, im Stadtzentrum und an den beiden Umzügen am Sonntag und Montag für Sie ein vielseitiges Programm bereit. Sie werden unseren Kanton auf eine unkonventionelle und überraschende Art erleben.
(aus meiner Ansprache anlässlich der offiziellen Eröffnung des Sächsilüüte 2007 vom Freitag, 13. April 2007)
Wahl und Landammann-Feier in Unterägeri (21./22.12.2006)
Sie haben mich soeben für die beiden nächsten Jahre zum Landammann des Kantons Zug gewählt. Ich danke Ihnen für das damit zum Ausdruck gebrachte Vertrauen ganz herzlich. Angesichts des grossen Wechsels und der Altersstruktur des neuen Regierungsrates bedeutet dieses Amt für mich eine wohl einmalige Ehre. Ich gebe gerne und unumwunden zu, dass ich mich auf diese spannende und herausfordernde Aufgabe mit meinem jungen, dynamischen Team sehr freue.
Die Ehre Ihrer Wahl zum Landammann gilt auch meiner Familie, der Gemeinde Unterägeri, die mir seit 31 Jahren liebgewordene Heimat in unserem schönen Kanton ist, meinem Thurgauer Bürgerort Fischingen, meinem Berufsstand, der Lehrerschaft und meiner Partei, der FDP.
Gerne erkläre ich Annahme der Wahl; ich werde mich bemühen, Ihrem Vertrauen, das Sie mir damit erwiesen haben, gerecht zu werden.
(aus meiner Ansprache vom 21.12.2006 anlässlich der Wahl durch den Zuger Kantonsrat; 73 der insgesamt 79 anwesenden Mitglieder des Parlamentes gaben mir die Stimme)
Die weiteren Ansprachen der eindrücklichen Feier vom 22. Dezember 2006 in Unterägeri können Sie hier lesen:
Ständerat Rolf Schweiger: Festansprache
Ansprache von Gemeindepräsident Josef Ribary
Ansprache von Kantonsratspräsident Karl Betschart
Ansprache von Kantonsrätin Margrit Landtwing
Ansprache von Sohn Philipp Eder
Sohn Philipp, hier im Einsatz als Tixi-Fahrer
Natürlich ergriff ich an diesem Festtag auch das Wort:
Meine Ansprache im Zuger Kantonsratssaal (21. Dezember 2006)
Meine Ansprache auf dem Dorfplatz Unterägeri (22. Dezember 2006)
Meine Ansprache in der Aula Unterägeri (22. Dezember 2006)